MIM, wovon reden wir da?

Veröffentlicht am 30. September 2024 um 10:42

Erst einmal ist MIM die neue Bezeichnung für PSSM2. Die Nähe zu PSSM1 brachte immer wieder Schwierigkeiten und Verwechselungen, so grenzt man sich namentlich von PSSM1 ab. 

Unter dem Begriff MIM laufen verschiedene Gendefekte, die das Labor EquiSeq herausgearbeitet hat. 

Pferde zeigten Symptome von PSSM1, dieser Test blieb aber negativ und so machte man sich auf die Suche nach möglichen Ursachen für die körperlichen Problematik beim Pferd. Man stellt genetische Veränderungen fest, klassifizierte diese und so entstand: P2, P3, P4, PX, P8 und K1. Es zeigte sich, dass Pferde mit ein und dem selben Ergebnis vergleichbare Probleme haben/ hatten. Daraus entwickelten sich erste Ansätze, die den Eindruck erweckten mit der Fütterung wird alles gut. 

 

Warum Fütterung? 

Durch die Erfahrungen mit PSSM1 suchte man auch den Baustein Fütterung als großen Verändere. Je nach Problematik konnte damit auch vielen Pferden geholfen werden. Im laufe der Jahre entwickelten sich aber leider teilweise sehr abstruse Richtlinien und Behandlungsideen, die man eigentlich so nicht stehen lassen kann. Da komme ich irgendwann später noch mal drauf.

Also MIM ist der neue Oberbegriff für 6 gefundene Gendefekte!!

 

Verursachen die Defekte wirklich alle gesammelten Probleme?

Jein..... Viele, wirklich sehr viele MIM Pferde haben noch weit aus andere Probleme. Wenn man sich die gesammelte Datenlage und Erfahrungen einmal anschaut, gibt es da ein großes Portfolio was diese Pferde begleitet. Hier im Einzelnen darauf eingehen, würde den Rahmen sprengen aber z.B. anhand von hunderten  Blutbildern ergeben sich da Muster, die immer wieder auftauchen. Letztendlich und ich finde das ist das Spannende: Haben Pferde mit dem gleichen BB, egal mit Defekt oder ohne, die gleichen Probleme. Aber es ist auch nicht wirklich überraschend. Da man von einer sehr hohen Quote an MIM Pferden ausgeht aber nur ein kleiner Teil wirklich auffällig wird, muss man nach dem Trigger suchen. Selbstverständlich kann der Defekt Probleme machen und es ist nicht immer einfach herauszufinden, was triggert da was aber für mich ist MIM ein Baustein den man in Betracht ziehen sollte und nicht der alleinige Baustein. 

 

Was bedeutet das jetzt aber für mein Pferd?

Individualität bei der Herangehensweise und nicht nur den Fokus auf MIM. 

 

Sollte ich mein Pferd den überhaupt noch testen lassen?

Da gibt es von mir ein klares JA aber nicht unbedingt als "must have". Pferde bei denen der Verdacht besteht, sollten einmal ganzheitlich betrachtet werden. Hier sind ausführliche Informationen wichtig und ein aktuelles Blutbild. Sollte trotz aller Bemühungen für das Pferd keine Besserung eintreten, dann bitte ich immer um den Test. Fakt ist, wir haben eine Idee wie viele Pferde durch den Defekt Probleme haben. Für genaue Zahlen ist die Datenlage aber umfangreich und individuell. 

 


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