Natürliche vs bedarfsgerechte Fütterung

Veröffentlicht am 7. Januar 2025 um 19:20

Natürliche Fütterung vs bedarfsgerechter Fütterung

Wer möchte sein Pferd nicht so naturnahe füttern wie es geht und Heu, als natürliches Produkt, ist ja das Hauptfuttermittel. Leider bedeutet es aber nicht, dass damit die Pferde gut versorgt sind.

Wie schauen uns es einmal Mangan an.

Der Erhaltungsbedarf bei einem Pferd liegt bei 4-4,5 mg pro metabolischer Körpermasse.
Das bedeutet bei einem 600 kg Pferd ein Erhaltungsbedarf von 485-545 mg (nur Erhaltung) und es wird heute von höheren Bedarfsmengen ausgegangen, dabei spielen dann noch weitere Faktoren mit rein wie Stress, Hochleistungssport, Trächtigkeit oder Linien mit zB viel Muskulatur. Das alles ist noch nicht endgültig erforscht, es zeigen sich Richtungen auf.

Schaut man sich jetzt bei der Lufa Nord einmal die Werte für 2021 an, bewegen die sich zwischen 12-778 mg pro KG TM Heu. Da gibt es sehr große Schwankungen.

Um den oben errechneten Bedarf zu decken, brauchen wir im Heu mindestens 54-61 mg pro KG TM Heu.

Dabei gibt es erhebliche Unterschiede nach Regionen.

Die Auswertung von Blutbildern zeigt, dass viele MIM/ PSSM2 Pferde regelmässig an einem Manganmangel leiden. Also im Umkehrschluss die Versorgung über das Raufutter nicht gedeckt ist.

Befreundete Kolleginnen und ich greifen dann gerne auf ein gutes Manganprodukt zurück, was schon nach kurzer Gabe zu ersten Erleichterungen führt.

D.h. mit einem Produkt was 15000 mg Mangan auf 1000 gr enthält, bekomme ich durch eine geringe Dosierung relativ zügig den Manganmangel in den Griff.

Bei einer Fütterung von zB 30 gr komme ich auf 450 mg Mangan.

Wie schaut es jetzt aber bei "natürlichen" Manganlieferanten aus?

Das Heu haben wir ja bereits beleuchtet aber hier ein paar Beispielen, die gerne empfohlen werden:

Hagebutten pro 100 gr enthalten ca 1,5-2,0 mg
Aroniabeeren pro 100 gr enthalten ca 1,5 mg
Brennnesseln pro 100 gr enthalten 1,3 mg

D.h. um ein durchschlagenden Erfolg beim Pferd zu erzielen, brauche ich Mengen die das Pferd nicht frisst bzw. die in diesen Mengen auch nicht förderlich sind.

Letztendlich gehört dann auf jeden Fall eine Heuanalyse als Berechnungsgrundlage dazu.

Jeder muss für sich selber entscheiden, welchen Weg er gehen will und möchte.

Ich werde weiterhin auf bedarfsgerechte und effektive Produkte zurückgreifen.

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